Das Thema Angst habe ich schon öfter angesprochen (zuletzt hier). Eine kleine Umfrage von mir auf Instagram hat ergeben, dass wir eher Angst vor Menschen als vor Tieren oder Unfällen haben. Bei einigen ist die Angst nachts größer. Aber fast niemandem ist wirklich schon mal etwas Schlechtes im Wald passiert.

Ich habe immer mal wieder Angst, wenn ich alleine unterwegs bin, dabei spielt bei mir auch immer das Wetter eine Rolle. Ist es düster und nass, habe ich eher Angst, als wenn die Sonne lacht. Aus meiner Therapie weiß ich, dass Angst meistens nicht rational ist. Wenn man sich das klar macht, kann man seine Angst mehr oder weniger leicht überwinden. Trotz Angststörung (Angst im Dunkeln) alleine zum Trekking? Geht. Hab ich vor einiger Zeit gemacht und es ging erstaunlich gut. Naja, zumindest, was die Angst angeht. Insgesamt war es eine ziemliche Herausforderung in vielerlei Hinsicht für mich. Falls du den Bericht dazu noch nicht gelesen hast, wird es allerhöchste Zeit!

Wovor hast du Angst?

Du weißt jetzt also, dass sich deine Angst in deinem Kopf abspielt. Frage dich, wovor du Angst hast. Wenn du das weißt, überlege, wie realistisch es ist, dass diese Gefahr tatsächlich dort lauert? Wahrscheinlich kannst du deine Sorgen entkräften, wenn du sie realistisch betrachtest. Ich habe zum Beispiel Angst davor, im Wald überfallen (oder gar schlimmer) zu werden. Betrachte ich diese Angst rational, weiß ich, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass da jemand den ganzen Tag im Gebüsch lauert und auf mich wartet, um mich dann umzubringen. Meistens funktioniert das auch. Manche Ängste bleiben aber, zum Beispiel die Angst vor einem Unfall durch Umknicken oder Sturz. Akzeptiere einfach, dass diese Angst da ist und versuche, sie nach und nach zu überwinden.

Tipp 1: Mach dir Mut

Alles, was du dir vorstellen kannst, kannst du auch erreichen.

Walt Disney

Achtsamkeitsübungen können dir helfen, besser mit Ängsten umzugehen. Du kannst zum Beispiel verschiedene Atemtechniken einsetzen, wenn du Angst hast, um deinen Körper zu beruhigen. Auch Affirmationen können helfen. Eine Affirmation ist ein positiver Satz, der das eigene Selbstvertrauen fördern kann. Versuche einmal den Satz „Ich bin mutig“. Dabei machst du bei jedem Wort einen Schritt „Ich (Schritt) „bin“ (Schritt) „mutig“ (Schritt). Das machst du eine ganze Zeit lang. Schaffst du 100 Sätze? Zusätzlich solltest du deinen Satz mindestens drei Monate lang täglich fünf bis zehnmal wiederholen. Du kannst natürlich auch einen anderen Satz nehmen, zum Beispiel „ich bin stark“, „ich bin frei“, „ich bin selbstbewusst“, „ich bin schnell“, „heute ist ein guter Tag“, „mein Körper ist gesund“, usw.

Meditieren hilft, mit Angst besser umzugehen zu können

Tipp 2: Trainiere!

Genauso wie du deinen Körper vor einer großen Tour trainieren kannst, kannst du das Mutigsein trainieren. Du musst nicht gleich alleine nach Schweden fahren, übe dich an kleinen Herausforderungen. Gehe alleine spazieren, mache eine Tageswanderung, ein Mikroabenteuer, was auch immer dich fordert.

Tipp 3: Nimm dir ein Beispiel

Das Internet und die Buchhandlungen sind voller toller Menschen, die über sich herausgewachsen sind und dir zeigen, was alles möglich ist und dich inspirieren. Nutze die Erfahrungsberichte, um Fehler zu vermeiden und dich selbst nach vorne zu bringen.

Auf dem Hverfjal Vulkankrater

Tipp 4: Selbsterfüllende Prophezeiungen

Sicherlich hast du das schonmal gehört. Eine Prophezeiung erfüllt sich selbst. Das kann negativ oder positiv sein. Stell dir also dein Ziel vor, wie du dieses erreichst. Visualisiere deinen Erfolg. Das gibt dir Kraft, dein Ziel auch zu erreichen.

Tipp 5: Plane dein Abenteuer

Ich plane gerne. Nicht umsonst sagt man „Vorfreude ist die schönste Freude“. Aber das Planen bringt nicht nur Spaß, es hat auch den Vorteil, dass man sein Vorhaben dann (meistens) auch tatsächlich umsetzt. Plane also, ein Stückchen Angst zu überwinden. Du hast Angst, wenn du alleine im Wald bist? Dann plane deinen Ausflug. Nimm dir ruhig eine Route, mit der du vertraut bist. Überleg dir, wann du Zeit dafür hast, was du alles brauchst (Verpflegung, Kleidung, etc) und packe am besten schon deinen Rucksack, so weit es geht.

Und dann trau dich!

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