Der West Highland Way ist das „Hauptziel“ der 2 Wöchigen Schottland Reise. Nach dem Start in Glasgow geht es also mit dem Zug weiter in Richtung Milngavie dem Startpunkt des West Highland Way.

Der West Highland Way ist 154 km lang und wird meist von Süd (Milngavie) nach Nord (Fort William) gegangen, da die Landschaft nach Norden hin immer wilder wird und die Etappen sich im Anspruch steigern. Der Weg lässt sich in fünf bis zehn Etappen teilen, wir haben uns für 8 Etappen entschieden. Es gibt verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten (Hotels, Bed&Breakfast, Hostels, Campingplätze, Wildcampen) und es wird auch Gepäckservice angeboten.

Von der Glasgow Central Station erreicht man Milngavie in etwa 30 Minuten. Milngavie spricht man übrigens nicht, wie man vielleicht meint „milngävi“ aus, sondern so mull-gai (falls das jemand lesen kann, ist es so korrekt: mɪlgaɪ). Wir sind schon morgens los und können erst nachmittags unser Zimmer (wieder Airbnb) beziehen, also erkunden wir etwas die Stadt (oder besser: den kleinen Ort). Hier sehen wir schon den Start des Weges und es gibt einige Infotafeln.

Erst gibt es ein Getränk in einem Bistro, bzw auf der Terrasse, es sind nämlich sagenhafte 28° C, danach geht es weiter zur Eisdiele und dann machen wir es uns im Park gemütlich. Hier werden wir netterweise sogar angesprochen, ob wir schon einen Schlafplatz für die Nacht hätten und ich bin mir sicher, dass uns einer angeboten worden wäre, wenn wir diesen noch benötigt hätten. Im Park werden wir immer wieder angesprochen und es wird uns viel Erfolg gewünscht – ein schönes Gefühl. Wir suchen schon einmal die Poststation und stellen fest, dass diese geschlossen hat, es ist ja ein Feiertag. Anschließend gehen wir noch ein paar Snacks im Supermarkt kaufen, dann geht es auf zu unserer Unterkunft.

Zu Fuß machen wir uns dann auf den Weg zu unserer Unterkunft, sie liegt etwas außerhalb. Hier erhaschen wir auch einen ersten Blick darauf, was uns in den kommenden Tagen erwartet: Die Highlands.

Bllick auf die ersten Berge

Wir beziehen unser Zimmer und holen uns ein paar letzte Infos. Die Vermieterin Jacky spricht sogar Deutsch. Wir lassen uns noch einen Tipp für ein Restaurant geben, gehen lecker essen. Dann geht es zurück ins Zimmer, Packen ist angesagt. Nun zu dem mysteriösen Paket, welches wir in Glasgow besorgt haben: Hier kommen unsere „normalen“ Sachen rein (Turnschuhe, Jeans etc), welche wir für die Wanderung nicht brauchen, sehr wohl aber in Glasgow gebraucht haben und für die Weiterreise benötigen werden. Aber irgendwie ist das Paket, welches wir in Glasgow gekauft haben, zu klein für unsere Sachen. Naja, müssen wir am nächsten Tag weiter sehen. Das Paket wollen wir dann zu einem Hotel in Fort William schicken, wo der West Highland Way endet. Dort habe ich eine Nacht gebucht, bevor es dann weiter gehen soll. Mehr dazu im nächsten Teil.

Ein bisschen aufgeregt bin ich ja schon. Eigentlich sogar ziemlich aufgeregt. Es ist nicht meine erste Trekkingtour, wohl aber mein erster richtiger Fernwanderweg. Und diesmal bin ich auch nicht alleine. Was, wenn es ihm keinen Spaß macht? Oder wir uns einfach nicht mehr riechen können? Sowohl im übertragenden, als auch im wörtlichen Sinne, schließlich liegen einige anstrengende Tage und enge Nächte im Zelt vor uns. Was ist, wenn ich das schottische Wetter unterschätze? Macht mir das wandern auch noch Spaß, wenn es tagelang nur regnet? Hält das Zelt auch bei starkem Wind und vielleicht sogar Hagel? Habe ich alles eingepackt? Natürlich weiß ich, dass ich alles eingepackt habe, schließlich bin ich die Packliste mehrfach durch gegangen. Oder habe ich einfach irgendetwas von Anfang an nicht bedacht? Haben wir genug Essen eingepackt? Fragen über Fragen kreisen in meinem Kopf, dabei würde ich so gerne die vorerst letzte Nacht in einem kuscheligen Bett so richtig ausnutzen.

Tag 1: Milngavie – Drymen

Jacky macht uns hervorragendes Frühstück und hat einen größeren Karton für uns! Und mit etwas Gewalt geht dieser auch zu. Sie nimmt uns mit zur Post, wir geben unser Paket auf und von dort aus gehen wir zum Startpunkt. Noch ein paar Fotos und dann geht es gegen halb zehn los.

Startpunkt des West Highland Ways

Ich bin (schon wieder) etwas aufgeregt und die 12 kg auf meinem Rücken fühlen sich gar nicht schwer an. Wir wandern durch den Mugdock Wood, einen feuchten Wald. Ich mag das frische, saftige grün.

Wir gehen recht zügig und so langsam sieht die Landschaft auch in etwa so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe: rau und wild. Nach gut zwei Stunden und ca. zehn Kilometern machen wir eine kurze Pause um die Füße zu lüften und einen Müsliriegel zu essen. Irgendwie tut mein Backenzahn dabei ziemlich weh.

Kurz darauf erreichen wir die Glengoyne Destillery (genau genommen nehmen wir dafür etwa 200 m Umweg in Kauf), hier wurde bereits 1820 (damals noch heimlich, da illegal) Whisky gebrannt. Heute werden hier jährlich ca. 1,2 Millionen Liter Whisky gebrannt. Man kann auch an Führungen durch die Brennerei teilnehmen, jedoch haben wir eine gerade verpasst und die nächste beginnt erst in 35 Minuten. So lang wollen wir nicht warten. Wir gehen in den Shop, dürfen dort auch etwas probieren und kaufen ein „Souvenir“. Ansonsten ist die Destillerie eigentlich ziemlich unspektakulär, man kann nirgends sitzen und etwas Essen oder trinken. Immerhin können wir unsere Wasservorräte auffüllen und zur Toilette gehen. Wir treffen noch zwei deutschsprachige Jungs, die den West Highland Way andersherum gegangen sind und die Destillerie nun kurz vorm Ziel erreichen… gar nicht so doof eigentlich, oder?

Weiter geht’s. Wir kommen an der Beech Tree Farm vorbei, wo es einen kleinen Shop und etwas zu essen zu kaufen gibt, wir gehen aber weiter, schließlich haben wir gerade erst Pause gemacht.

Unterwegs gibt es allerhand nettes zu entdecken, Schafe, Fasane, schöne Landschaften und das ein oder andere witzige Schild.

Gegen 15.30 erreichen wir den Abzweig nach Drymen, wir gehen in den Ort, weil ich etwas von Schottlands ältestem Pub mit super Essen gehört habe. Sowas kann man sich ja schließlich nicht entgehen lassen. In Drymen gibt es außerdem einen Supermarkt (Spar), mehrere Übernachtungsmöglichkeiten (Hotels und B&B) und auch einen Geldautomaten, falls man noch Bargeld benötigt (nicht überall auf dem Weg kann man mit Karte zahlen (Stand 2018).

Zum Glück bekommen wir einen Tisch in dem Pub. Das Essen und das Bier schmeckt und es gibt wirklich große Portionen. So große, dass wir den Hüftgurt vom Rucksack erstmal weiten müssen. Sehr zur Belustigung der anderen Gäste.

Satt und zufireden machen wir uns wieder auf den Weg Richtung WHW. Wir treffen unterwegs ein schottisches Paar mit dem wir uns kurz unterhalten, dann ein deutsches Paar und wir beschließen gemeinsam eine kleine Abkürzung zu nehmen um uns die Straße bis zum WHW zu sparen. Es ist immer noch sehr warm.

Zurück auf dem West Highland Way, finden wir kurze Zeit später den perfekten Zeltplatz an einem Tümpel, in dem wir die Füße kühlen (ich bin mir nicht sicher, ob sie danach sauberer oder dreckiger waren). Hier hat man einen wunderbaren Blick auf Loch Lomond und die Highlands. Unser Wandertag endet also nach gut 24 km und 250 hm.

Praktischerweise liegt hier ein alter Baumstamm, auf dem man wunderbar sitzen kann. Wir mümmeln unser letztes frisches Obst, während wie zusehen, wie die Sonne in den Bergen verschwindet.

So langsam geht die Sonne unter

Ohne die Sonne wird es doch recht kühl und wir machen uns bettfertig. Beim Zähneputzen passiert dann etwas ganz doofes: Mir bricht mein halber Backenzahn ab. Das erklärt auch die Zahnschmerzen, als ich mittags den Müsliriegel gegessen habe. Also der Zahn hatte vorher schon nen Schlag weg, aber sowas auf einer Tour ist wirklich nicht so schön. Naja, immerhin tut es nicht weh.

Tschüss Backenzahn

Und weil es so furchtbar schön ist, gibt es noch ein paar Fotos vom Sonnenuntergang:

Tag 2: Drymen – Rowardennan

Die Nacht war ganz gut, ich habe nicht gefroren, bin aber ein paar mal aufgewacht, weil mir irgendetwas weh tat. Der Untergrund ist nicht sonderlich weich und meine Isomatte auch nicht. Naja, man gewöhnt sich bestimmt dran. Zum Frühstück gibt es Tropical-Porridge und Tee (Rezept findest du hier)

Frühstück

Wir packen unser Zelt zusammen und machen uns auf den Weg nach Balmaha. Zunächst geht es über eine Schafwiese (hier gibt es eine alternative Route, falls ein Betretungsverbot herrscht oder man einen Hund dabei hat), dann liegt der Conic Hill vor uns. Für mich klingt Hill ja irgendwie nach Hügel, aber dieser Hügel hat es ganz schön in sich! Ich bin ganz schön ko und brauche eine Verschnaufpause. Man kann kann auch noch einen kleinen Abzweig zum Gipfel nehmen, mir reicht dieser Ausblick aber vollkommen.

Wir unterhalten uns mit ein paar Leuten (hier ist wesentlich mehr los als auf der ersten Etappe), bevor es auf der anderen Seite – nicht weniger anspruchsvoll – wieder runter geht.

Noch vor Balmaha beginnt die Camping Management Zone. In diesem Bereich ist Wildzelten verboten, es wird auch kontrolliert und geahndet. Unser Tagesziel ist es also, auf jeden Fall diese Zone zu durchqueren. In Balmaha gibt es eine Touristeninformation, bei der man Camping Permits bekommt. Mit diesen darf man an ausgewiesenen Stellen zelten. Außerdem gibt ein paar Lokale, vielseitige Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten und allerhand Angebote für Touristen. Hier sind auch viele Tagesgäste unterwegs. Wir setzen uns in ein Café, trinken ein Kaltgetränk und ich esse ein Stück Kuchen. Mittlerweile sind es fast 30°C. Und ich hatte Angst vor frostigen Nächten. Wir füllen die leeren Wasserflaschen auf und gehen weiter. Der Weg führt uns entlang des Loch Lomond weiter Richtung Norden. Die schwüle warme Luft macht mir ganz schön zu schaffen und der See wirkt immer verlockender. Irgendwann beschließen wir endlich, uns eine Abkühlung im See zu genehmigen. Und der ist wirklich kalt! Vermutlich haben deswegen so viele Leute Neoprenanzüge an. Immerhin bin ich jetzt sauber, sowie die Unterhose und das T-Shirt, in welchen ich im See baden war. Und frisch und munter fühle ich mich auch wieder. Die nassen Sachen kommen außen an den Rucksack und können dort durch die Sonne trocknen. Mit spürbar entspannteren Füßen geht es weiter Richtung Rowardennan. Der Weg führt etwas Weg vom See.

Loch Lomond

Wir kommen an der Cashel Farm vorbei, an der es einen kleinen Shop und einen Campingplatz gibt.

Nach weiteren 1,5 km kommt Sallochy Cottage, ein großer Campingplatz. Wir machen eine kleine Pause (Plumpsklos) und füllen (schon wieder) unsere Wasservorräte auf. Kurz überlegen wir, ob wir die Nacht hier verbringen sollen, da es schon relativ spät ist, entscheiden uns aber dann doch, noch weiter zu gehen. Der WHW führt uns durch den Ross Wood und nach weiteren sechs anstrengenden Kilometern erreichen wir gegen 18.00 Uhr Rowardennan. Hier gibt es ein Hotel mit Restaurant und das Schild an der Tür ist mir sehr sympatisch (vielleicht ein neues Lieblingsschild auf dem Weg?)

leave no trace!

Die Verlockung nach einer Dusche und einem Bett ist groß und wir fragen nach einem Zimmer. Ist natürlich alles ausgebucht. Von Rowardennan aus kann man auch einen Abstecher auf den Ben Lomond machen, schottlands südlichster Munro. Gehzeit (Auf- und Abstieg)insgesamt ca. 4 Stunden. So viel Zeit haben wir nicht. Ein kleines Stück weiter folgt das Rowardennan Hostel, wo es auch keine freien Zimmer mehr gibt, allerdings ein kleines Grundstück, auf dem Platz für ca. 4-5 Zelte ist. Und da ist noch Platz. Dankbar, dass wir nicht noch 2 km weiter gehen müssen, um aus der Camping Management Zone zu kommen (es ist mittlerweile 19.00 Uhr), schlagen wir hier unser Zelt auf. 17,5 km waren es heute, mit gut 320 hm £8 pro Person kostet uns der Zeltplatz, inklusive Nutzung der Sanitäranlagen, Küche und Trockenraum. Problem: Alles voller Midges und Raupen. Welches Ausmaß das Problem mit den Midges nimmt, ist uns noch gar nicht bewusst. Das Pärchen (Magdalena und Lukas), welches wir in Drymen getroffen haben (die Abkürzung) dort auch aufgebaut und flüchten in das Hostel. Fluchend bauen wir unser Zelt auf und nehmen alles was wir noch irgendwie brauchen könnten mit ins Hostel. Erstmal heiß duschen, dann wird in der Gemeinschaftsküche gekocht. Es gibt Fiesta-Reis mit etwas Barbecue-Soße aus der Hostelküche. Wir kommen mit ein paar Männern ins Gespräch und gemeinsam trinken wir noch das ein oder andere Bier. Da sie am nächsten Tag abreisen, schenken sie uns ihre angebrochene Flasche Smidge (Anti-Midge-Zeugs, funktioniert angeblich ganz gut). Um 23.00 Uhr geht es wieder zurück ins Zelt, welches irgendwie auch voller Midges ist. Es hört sich an als würde es regnen, tatsächlich kommt das Geräusch aber von den Raupen, die auf das Zelt fallen.

Tag 3: Rowardennan – Doune Bothy

Unser Morgen beginnt mit Midges. Die Viecher sind überall. Wie nehmen so viel wie möglich mit ins Hostel und frühstücken dort unser Cranberry-Porridge. Der Weg in Richtung Invesnaid ist anstrengend und erfordert viel Aufmerksamkeit, da der Weg hier sehr schmal ist und nur über große Steine führt. Besonders nach Regenfällen ist es hier nicht ganz ungefährlich.

WHW Rowardennan – Inversnaid

Auf dem Weg kommen an Rob Roys „Gefängnis“ vorbei. Hier soll er seine Geiseln gehalten haben. Heute gibt es hier aber wilde Ziegen zu entdecken. Es geht wieder weg vom See, rein in einen wirklich sehr grünen Wald.

Kurz darauf erreichen wir die Rowcoish Bothy. Eine Bothy ist meist ein ehemaliges Farmhaus, das in eine einfache Wanderhütte umgewandelt wurde. Hier kann man auch kostenlos drin übernachten, allerdings kann man sie nicht reservieren. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Bitte beachte die Regeln:

  • Behandle die Bothy mit Respekt
  • Respektiere andere Benutzer
  • Behandle das Umfeld mit Respekt
  • respektiere die Vereinbarung über das Grundstück
  • Halte dich an die maximale Personenzahl

Auf dem West Highland Way gibt es zwei davon. Die Rowcoish Bothy und die Doune Bothy. Auch wenn wir noch nicht lange unterwegs sind, schauen wir uns die Bothy natürlich von innen an. Erstaunlicherweise gibt es drinnen fast keine Midges, und so machen wir Tee und Essen eine Banane, die wir im Hostel gekauft haben. leider haben anscheinend einige Wanderer, das mit dem leave no trace nicht so richtig verstanden – im Kamin stapelt sich der Müll. Ansonsten ist die Bothy ganz gut ausgestattet, es gibt Besen, eine Schaufel fürs Geschäft, einen Tisch mit Bänken und verschiedene Kochutensilien. Wem das gefällt kann gerne hier für die Bothys spenden: https://www.mountainbothies.org.uk/make-a-donation/

In der Bothy treffen wir Esther und ihren Mann, mit denen wir uns eine Weile unterhalten. Auch sie freuen sich über eine midgefreie Pause. So langsam habe ich das Gefühl, dass wir fast nur deutschsprachige Leute hier treffen.

Weiter geht es Richtung Inversnaid. Zunächst geht es am Hang über dem Loch Lomond recht entspannt durch Wiesen, dann wird es nochmal anspruchsvoll. Schön ist, dass es einen kleinen Selbstbedienungs-Stand gibt, wo es allerhand zur Stärkung zu kaufen gibt, wir haben aber keinen Bedarf.

Kurz vor dem Inversnaid Hotel Restaurant gibt es einen schönen Wasserfall.

Wir verschnaufen etwas vor dem Hotel und überlegen, ob wir her wohl Wasser nachfüllen könnten, es sieht wirklich schick aus. Als wir dann aber einige Wanderer, die genauso dreckig sind wie wir, aus dem Hotel heraus kommen sehen, gehen wir auch hinein. Und ich fühle mich wirklich fehl am Platz. Geht man aber weiter richtung Restaurant (hier ist es nicht mehr so schick), sieht man haufenweise gleichgesinnter und das ein oder andere bereits bekannte Gesicht. Auch Magdalena und Lukas sitzen schon hier. Wir beschließen, uns „richtiges“ Essen zu gönnen und machen hier Mittagspause. Ich traue mich kaum Fotos zu machen. Irgendwie absurd dieser Ort.

Im Inversnaid Hotel Restaurant

In Inversnaid gibt es auch wieder verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten. Das benannte Hotel, aber auch Platz für vier Zelte neben der Kirche, hier können die sanitären Anlagen des Hotels genutzt werden. Außerdem gibt es eine Jugendherberge und einen Campingplatz. Auch geeignete Stellen um sein Zelt so aufzustellen gibt es ein Stück weiter.

Gestärkt und mit vollen Wasserflaschen geht es auf zum schwierigsten Abschnitt des Weges. Unser Ziel ist die noch sechs Kilometer entfernte Doune Bothy. Der Weg ist wirklich anspruchsvoll und man muss aufpassen, wo man hin tritt. Mir schwirren Bilder von offenen Brüchen, aufgeschlagenen Köpfen und Ertrunkenen im Kopf herum. Für Fotos ist hier keine Hand frei. Wir kommen auch an Rob Roys Höhle vorbei, ziemlich unspektakulär und wäre dort kein Schild gewesen, hätte ich sie vermutlich übersehen.

Nach gut vier kilometern ist die Kraxelei geschafft und der Weg wird wieder einfacher zu gehen. Unterwegs wächst sehr viel Bärlauch, perfekt um das Abendessen aufzupeppen. Wir sehen auch endlich wilde Ziegen. Ich dachte schon, das wäre nur ein Mythos.

Kurz darauf erreichen wir die sehr ordentliche Doune Bothy. Lisa, die ich bereits in Inversnaid kennengelernt habe, kommt kurz nach uns an. Fast 18 km und entspannte 90 Höhenmeter liegen hinter uns. Da die Bothy einen Kamin hat, beschließen wir, unsere Sachen zu waschen und dann ein schönes Feuer in der Hütte zu machen. Problem: Das mit dem Feuer klappt nicht so wirklich, das Holz ist viel zu nass und der Kamin hat zu wenig Zug. Wir geben irgendwann frustriert auf und es gibt Veggie-Couscous mit dem gesammeltem Bärlauch. In der Nähe ist ein kleiner Bach und ich gehe dorthin um mich zu waschen. Aber sobald ich mein T-Shirt ausziehe, werde ich von Midges attackiert. Jeder freie Zentimeter Haut wird angegriffen. Ich ziehe mich schnell wieder an. Geht es halt stinkig ins Bett. Wir quatschen noch viel und dehnen uns ausgiebig vor dem Schlafen.

Tag 4: Doune Bothy – Crianlarich

Die Nacht war ruhig aber nicht sonderlich bequem. Isomatte auf Holzboden ist also nicht die beste Kombi. Zum Frühstück gibt es Grießbrei mit Blaubeeren.

Blauberr-Grießbrei

Unsere Klamotten sind zu unserem Entsetzen kein bisschen weiter getrocknet. Also rein in die Nasse Hose… ziemlich fies. Wir packen zusammen, die restlichen nassen Klamotten werden wieder außen an den Rucksack gehängt. Gegen halb zehn wandern wir zu dritt los in Richtung Ben Glass Burn. Roman hat Schmerzen in der Hüfte, also drosseln wir das Tempo und erreichen nach einer Stunde die 4,3 km entfernte Beinglas Farm, wo wir unsere Sachen im Trockner trocknen wollen. Geht aber nicht, bzw erst wieder ab 16.00 Uhr, da diese für die Bettwäsche der „Farm“ benötigt werden. Wir hängen unsere Sachen über das Geländer der Terrasse, holen uns etwas kaltes zu trinken und etwas zu Essen (Eis um halb elf ist doch voll okay, oder?). Der Laden dort ist gut ausgestattet und wir kaufen noch etwas Obst, ein feines Mückennetz für den Kopf und ein Mittel, dass die Insektenstiche lindern soll. Die Sanitäranlagen sind sehr gut und sauber und ich überlege, hier einfach duschen zu gehen. Mache ich aber nicht. Wir verabschieden uns von Lisa und gehen nach der ausgiebigen Pause langsam weiter.

Beinglas Farm

Die Landschaft wird immer besser. Unsere Laune aber nicht. Schmerzen in Kombination mit mangelnder Körperhygiene und unzähligen Mückenstichen zehren an den Nerven. Meine anfänglichen Zweifel kommen wieder hoch und ich bin auch etwas traurig, dass das Fernwandern wohl nur mein Ding ist. Wir kommen an einem breiten, wilden Fluss vorbei und trinken direkt daraus, schmeckt gut. Ich finde es hier super schön und wir machen schon wieder Pause, das macht auch die Laune wieder besser-

Langsam gehen wir weiter, machen zwischendurch noch einmal Pause, wieder an einem Fluss. Vielleicht ist es auch der selbe, ich weiß es nicht so genau. Dann kommen wir zu der Unterführung beim Camyle Cottage und ich bleibe erstmal stecken. Das sorgt für viel Gelächter und leichte Panik bei mir. Wohl aber von der Unterführung. Fast elf Kilometer haben wir schon (oder erst) geschafft.

Es zieht sich ordentlich zu und es geht rauf und runter. Bäume gibt es hier jetzt weniger, dafür aber mehr Schafe. Kurz nach der Kellator Farm steht eine Honesty Box, in der kalte Getränke und Chips zu finden sind. Direkt daneben steht ein Stuhl. Wir trinken Softdrinks und mümmeln eine kleine Tüte Chips, bevor es weiter geht.

Am Abzweig nach Crianlarich bleiben wir stehen, um zu überlegen wie es für uns weiter geht. Unser eigentliches Etappenziel an der Auchertyre Farm kurz vor Tyndrum werden wir bei unserem heutigen Tempo wohl nicht erreichen, das sind noch 7,5 km. Nach einiger Recherche beschließen wir, nach Crianlarich zu gehen und von dort einen Bus nach Bridge of Orchy zu nehmen, damit wir den Rest des WHW etwas gemütlicher und gelenkschonender gehen können. Von der Doune Bothy aus waren es bis hier 15 km und etwas über 300 hm. Bis in den Ort ist es ein Kilometer. In Crianlarich gibt es einen kleinen Supermarkt mit Geldautomat. Theoretisch gibt es hier auch wieder verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten (Hotel, Jugendherberge und Campingplatz). Wir holen uns nochmal was zu trinken und etwas zu knabbern, bevor es zur Bushaltestelle geht. Der Bus kommt und kommt nicht

So funktioniert also die 24h Uhr

Mit und wartet noch ein deutsches Paar mit Hund. Nach über einer Stunde Verspätung beschließen die beiden, ein Taxi nach Tyndrum zu nehmen. Wir warten weiter. Im Zweifelsfall könnten wir auch den Zug nehmen. Oder einen Platz für unser Zelt suchen und unser Glück am nächsten Tag nochmal versuchen. Kurz nachdem dann das Taxi der beiden da war, kommt endlich der Bus. Es ist ein gut klimatisierter Reisebus (Citylink). Nach kurzer Zeit erreichen wir Tyndrum und nach 20 weiteren Minuten auch Bridge of Orchy. Ein bisschen wehleidig bin ich ja schon, als ich die schöne Landschaft an mir vorbei ziehen sehe.

Mit uns steigt noch eine Männergruppe aus, helfen uns gegenseitig beim Fotos machen.

Bridge of Orchy

Die vier werden die Nacht im vier Kilometer entfernten Inveroran Hotel verbringen. In der Nähe des Bridge of Orchy Hotels ist eine Wiese, auf der wir unser Zelt aufschlagen wollen. Hier steht schon ein weiteres Zelt und zwei Caravans. Und alles ist voller Midges! Wir gehen zum Hotel zurück und fragen nach einem Zimmer, aber es ist (natürlich) ausgebucht. Also zurück zum Zeltplatz. Wir suchen in der näheren Umgebung nach einer ruhigeren Stelle, finden aber nichts. Also schnell das Zelt aufbauen. Wir achten sehr darauf, keine Midges in das Zelt zu lassen, was auch einigermaßen gut klappt. Eingemümmelt in Moskitonetz und Regenjacke koche ich draußen das Essen, wobei ich immer wieder rumlaufe, um die Midges abzuschütteln, während Roman im Zelt Isomatten und Schlafsäcke vorbereitet. Gegessen wird dann im Zelt. Das Risotto ist wirklich lecker und sättigend.

Zum Zähneputzen müssen wir dann nochmal raus, dann versuchen wir, die Midges, die es ins Zelt geschafft haben, zu zerdrücken und lassen auch nur eine Belüftungsöffnung offen.

Midges zwischen den Zeltwänden

Tag 5: Bridge of Orchy – Glencoe Mountain Resort

Auf der gesamten Außenhülle des Zeltes hat sich Kondenswasser gebildet und daran sind hunderte Midges kleben geblieben. Bah. Draußen hat sich die Midgelage etwas beruhigt, dennoch essen wir unser Porridge lieber im Zelt. Kalt. Beim Abbauen regnet es bei jeder Erschütterung des Zeltes tote Midges, ich bin voll davon. Eklig. wir trocknen das Zelt ab und wischen dabei die übrigen Midges ab – mein kleines Handtuch ist voll damit. Ich wasche das Handtuch im Fluss aus und hänge es an den Rucksack.

River Orchy

Wir machen uns auf den Weg Richtung Kingshouse Hotel. Der Hüfte geht es zum Glück wieder besser. Zunächst geht es ordentlich bergauf, aber auf der Spitze des Mam Carraigh hat man eine wunderbare Aussicht. Wer mag, kann von hier noch auf den Ben Inverveigh wandern. Das sind ca. zwei Stunden „Umweg“ – belohnt wird man mit noch besseren Aussichten.

Es geht jetzt bergab und nach einer Weile erreichen wir das Inveroran Hotel. Hier gibt es einen separaten Seiteneingang für Wanderer. Wir gehen zur Toilette, füllen Wasser nach und machen eine kleine Müsliriegel-Pause.

Der Weg ist breit und gut zu gehen. Oft liegt Schotter. Die Ländereien hier gehören der Familie Fleming (James Bond Autor) und man kommt auch an einem ihrer Anwesen vorbei.

Anwesen Fam. Fleming

Da wir eine Etappe mit dem Bus übersprungen haben, haben wir für den restlichen Teil des WHW alle Zeit der Welt. Nach der Victoria Bridge geht es nochmal bergauf bis zur Wasserscheide. Ist aber natürlich wieder sehr schön dort.

Es ist alles sehr sumpfig hier im Rannoch Moor und wir kommen an dem Gedenkstein für Peter Fleming (Bruder von Ian Fleming) vorbei.

Gedenkstein für Peter Fleming

Es hat sich ganz schön zugezogen und in den Bergen um uns regnet es schon. Irgendwann werden auch wir nass, wirklich kalt wird es aber nicht. und eigentlich tut die „Dusche“ sogar ganz gut. Wir beschließen, am Black Rock Cottage nach einem Bett zu fragen. Das existiert aber nicht mehr.

In einer Stichstraße steht jetzt das Glencoe Mountain Resort. Das Resort bietet verschiedene Sommer- und Winteraktivitäten an, es gibt auch eine Seilbahn (£12), welche ganzjährig in Betrieb ist. Zum Übernachten gibt es einen Campingbereich, Stellplätze für Wohnmobile und verschiedene Microlodges mit Sanitäranlagen und Trockenräumen. Außerdem gibt es eine Bar mit Cafe, wo verschiedene hausgemachte Speisen angeboten werden. Leider musste ich gerade lesen, dass die urige Bar, in der wir damals saßen, Weihnachten 2019 abgebrannt ist und es zur Zeit übergangsweise ein Container-Cafe gibt.

Microlodges am Glencoe Mountain Resort

Natürlich ist hier alles ausgebucht. Es gibt einen recht großen Aufenthaltsraum mit Billiardtisch und Bar. Wir holen uns etwas warmes zu trinken (es ist nämlich doch kalt geworden) und überlegen, ob wir in dem regen unser Zelt hier aufstellen wollen. Währenddessen treffen wir die Männertruppe von gestern. Sie haben zwei „Fässer“ gemietet. Ich versuche, das Kingshouse Hotel und das Bunkhouse dort zu erreichen, vergeblich. Die Männer kriegen das irgendwie mit und bieten uns zwei Betten in ihren Lodges an, diese haben je vier kleine Betten. Der Oberhammer! Dankend nehmen wir das Angebot an und bringen unsere Sachen rein.

Nass und dankbar in der Microlodge

Die Dinger sind wirklich klein. Also wirklich klein. Egal. Ich bin ungaublich dankbar und gehe erstmal duschen (£1 für fünf Minuten), wasche im Waschbecken ein paar Sachen und hänge sie zum Trocknen in den Trockenraum. Wir bedanken uns mit zwei Runden Bier, bestellen etwas zu essen und spielen gemeinsam Kartenspiele. Um 20.30 Uhr werden wir raus geschmissen, obwohl die Bar noch ziemlich voll ist. Wir bleiben noch etwas auf der Veranda und quatschen, bevor wir uns bettfertig machen.

Parkplatz Glencoe Mountain Resort

Roman und ich bieten den beiden Männern, mit denen wir die Lodge teilen, das schmale Doppelbett zu nehmen. Sie wollen aber nicht in die Einzelbetten, da diese zu kurz für sie seien. Komisch, sie sagen, dass sie über 1,80 m groß seien und die Betten nur 1,80 m lang wären. Wir sind beide auch über 1,80 m groß und können drin liegen. Ist zwar etwas knapp, aber es geht. Um 21.45 Uhr machen wir bereits die Augen zu. Immer hin sind wie heute wieder fast 18 km mit knapp 450 hm gewandert.

Tag 6: Glencoe Mountain Resort – Kinlochleven

Während ich also gestern noch in das kleine Bett gepasst habe, ist es mir heute tatsächlich zu kurz. Verrück, wie sehr der Körper zusammen gedrückt wird. Wir packen unsere Sachen zusammen und frühstücken draußen unseren Schoko-Bananen-Couscous.

Schoko-Bananen-Couscous

Die Männergruppe will eigentlich früh los, sie haben aber kein Essen dabei und das Café öffnet erst um 9.00 Uhr. Sie bekommen von uns Knäckebrot und Tomatenaufstrich. Ich mache mir Sorgen wegen dem bevorstehenden „Devils Staircase“, der uns zum höchsten Punkt des West Highland Way führen wird. Schließlich fand ich den Conic Hill schon anstrengend und der hat keinen beängstigenden Namen.

Kurz nachdem wir losgegangen sind, kommen wir an Kingshouse vorbei – eine einzige Baustelle. Der separate Sanitärblock ist jedoch geöffnet.

Kingshouse

Wir laufen eine Weile parallel zur Straße und es geht langsam bergauf. Noch eine kurze Pause mit dem restlichen Knäckebrot und Aufstrich, dann geht es hoch.

Der Weg schlängelt sich den Berg hinauf. Es ist zwar anstrengend, aber längst nicht so anstrengend, wie der Name vermuten lässt. Vielleicht bin ich nach fast einer Woche wandern mi Gepäck aber auch einfach ein bisschen fitter geworden.

Der Ausblick von oben ist wirklich toll, auch wenn es leider sehr bewölkt ist. Und voller Midges ist es. Also nur eine kurze Verschnaufpause. Früher wurde diese Rute übrigens zum schmuggeln von Alkohol genutzt.

Nun geht es erstmal bergab. Wir kommen an mehreren kleinen Bächen vorbei, aus denen das Wasser vorzüglich schmeckt. Der Himmel hinter uns wird verdächtig dunkel. Irgendwann haben wir auch wieder Handyempfang und können den Wetterbericht checken. Regen und Gewitter. Na toll. Und wir sind immer noch am Berg. Hotels, Hostels und B&Bs sind alle belegt, wir finden jedoch ein (nicht ganz günstiges) AirBnB in Kinlochleven. Irgendwann mündet der West Highland Way auf eine alte Militärstraße. Von hier sind es noch 3,5km bis nach Kinlochleven. Auf unserem Weg beginnt es dann auch schon zu regnen und ca. zwei Stunden nachdem wir gebucht haben stehen wir vor unserem verdatterten Host, der noch nicht gesehen hatte, dass wir gebucht haben.

Heather bietet zwei Doppelzimmer in ihrer Wohnung an. Das Bett ist mega bequem und wir liegen erstmal nur rum und suchen uns Frühstück für morgen aus. Dann geht es erstmal unter die Dusche.

Da wir die Küche nicht nutzen können, haben wir beschlossen, im „the Tailrace Inn“ zu Abend zu Essen. In dem Lokal treffen wir auch wieder Magdalena & Lukas. Wir quatschen bis unser Essen kommt und freuen uns, ein festes Dach über dem Kopf zu haben, denn draußen schüttet es. Die beiden haben ihr Zelt auf einem Campingplatz stehen, was auch ursprünglich unser Plan war. Aber so ein Zimmer mit einem richtigen Bett ist schon was feines, vor allem nach den fast 16 km mit den zwar nur 300 hm, aber der Anstieg war doch ganz schön ordentich.

Tag 7: Kinlochleven – Lochan Lunn da Bhra

Ich habe super geschlafen und das Frühstück ist der Hammer! Ich weiß nicht, wann ich zulett so gut auswärts gefrühstückt habe. Alles frisch zubereitet und sehr reichlich. Auch mehr, als wir angekreuzt haben. Sahen wir denn so ausgehungert aus?

Mit vollem Bauch machen wir uns wieder auf den Weg. Durch einen Wald geht es zunächst steil bergauf. Pause machen wir keine, alles voller Midges. Die kleben auf der schwitzigen Haut fest. Wofür war ich eigentlich duschen?

Nach etwas mehr als 300 hm und sechs Kilometern erreichen wir die Passhöhe. Natürlich hat man von hier eine tolle Aussicht über Kinlochleven und Loch Leven.

Wir kommen zur ersten Ruine auf diesem Abschnitt: Tigh-na-sleubhaich. Wir machen eine lange Pause und beobachten die Schafe und Lämmer. Eigentlich gefällt es uns hier so gut, dass wir überlegen, hier die Nacht zu verbringen. Letztendlich finden wir aber, dass wir erstens zu wenig gegangen sind und zweitens das Landschaftsbild doch sehr stören würden, wenn wir hier mittags schon unser Lager aufschlagen.

Wir gehen also weiter, kommen an der Ruine Larigmor vorbei, an der sich viele Schafe sehr wohl zu fühlen scheinen.

Dann beginnen wir kurz darauf, nach einem Zeltplatz Ausschau zu halten. Schließlich haben wir durch die Busfahrt eine Etappe übersprungen und das Hotel in Fort Williams erst für die darauf folgende Nacht reserviert. Und auf einen Campingplatz im Ort haben wir keine Lust.

Wir finden einen tollen, windigen Platz oberhalb des Weges. Okay, es ist so windig, dass wir Schwierigkeiten haben, unser Zelt aufzubauen. Aber: Viel Wind = wenig Midges. Und in der Sonne ist es auch wieder schön warm. Heute also nur gut zehn Kilometer mit 320 hm.

Da wir in den letzten Tagen ja ein paar Mahlzeiten nicht selbst gemacht haben, Kochen wir uns den Couscous Mix. Wir faulenzen in der Sonne, beobachten Tiere und Wanderer mit dem Fernglas. Abends gibt es dann die Nudeln mit Erdnusssoße, die uns sehr gut schmecken.

Der Wind lässt irgendwann nach und es tauchen doch ein paar Midges auf. Wir ziehen uns in unser Zelt zurück und gehen früh schlafen.

Sonnenuntergang in den Highlands

Tag 8: Lochan Lunn da Bhra – Fort William

Ich bin erstaunt, wie viele Midges es doch unter die Außenhaut geschafft haben. Obwohl es draußen wieder recht windig ist, essen wir unsere Nuss-Oats lieber kalt im Zelt. Sicher ist sicher. Wir packen ein letztes Mal zusammen, füllen noch etwas Wasser aus dem Bach nach und starten in unsere letzt Etappe nach Fort William.

Der Wind pustet alles trocken

Wir sehen den Lochan Lunn da Bhra und viel abgeschlagenes Holz. Der Weg ist schmal und es geht rauf und runter.

Ich habe Magenschmerzen und Angst, dass ich mir durch das Wasser etwas eingefangen haben könnte. Wir lassen uns viel Zeit beim Gehen und genießen noch einmal die Stille der Natur. Wir kommen nach etwa sieben Kilometern auf eine Schotterstraße, hier gibt es einen Abzweig zum Fort Dun Deardail.

Von hier geht es nur noch bergab. Wir machen noch einmal kurz Pause, ich habe richtige Magenkrämpfe und lege mich ins Gras.

letzte Pause auf dem WHW

Irgendwann trifft die Schotterpiste auf die Hauptstraße, der wir weiter folgen. Es kommt mir ewig lang vor uns fühlt sich komisch an. Dann sehe ich das Schild, dass das ehemalige Ende des West Highland Ways markiert und die Emotionen kochen über. Ich vergieße ein paar stille Tränchen. Das Abenteuer Highlands ist vorbei, der unglaublich tolle Weg ist vorbei. Zurück in der Stadt. Zurück im Alltag. Stolz und Wehmut.

ehemaliges Ende des West Highland Ways

In dem daneben liegenden Laden gibt es alle möglichen Souvenirs, ein Café und Urkunden, dass man den WHW beendet hat. Wir holen uns unsere Urkunde und nehmen die letzten drei Kilometer bis zum eigentlichen Ziel in Angriff, die durch das Stadtzentrum von fort William führen.

Fort William

Das Ende des West Highland Ways ist durch eine Linie aus Edelstahl im Boden markiert, hinter der eine schöne Übersichtskarte in den Boden gefräst ist. Wir machen ein paar Fotos an der Metallplatte und suchen erschöpft und glücklich unser Hotel. 154 Kilometer und 3.900 Höhenmeter liegen hinter uns.

Unser Paket ist zum Glück auch angekommen.

Paket mit sauberen Sachen

Frisch geduscht und in sauberer Straßenkleidung machen wir uns auf den Weg Richtung Innenstdt, wo wir viele bekannte Gesichter treffen, etwas essen und gemeinsam in einem Pub das ein oder andere Abschluss-Getränk gönnen. Okay, wir feiern uns sehr ausgiebig.

Unser Schottland-Abenteuer endet hier aber nicht. Schau dir gerne auch noch die anderen Teile an!

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Über Bonvoylara

Hier findest du Reiseberichte über kleine und große Abenteuer – egal ob in der Natur oder in der Stadt sowie Tipps zu Verpflegung unterwegs.

Trink nen Tee mit mir

Mauritius und La Réunion
Mal sehen was uns auf diesen beiden Inseln so erwartet2. April 2024
Auf gehts!
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Es hat etwas gedauert, bis ich an meinem ersten Tag allein auf madeira am Meer war und zur Ruhe kommen konnte.
Wir fahren zu einem kleinen Strand, ich hüpfe nochmal ins Meer und wir genießen den letzten Nachmittag gemütlich im Schatten. Anschließend fahren wir ein Stück weiter in die Berge, um dort den Sonnenuntergang anzusehen. Das klappt leider so gar nicht, weil der eingezeichnete Spot definitiv nicht mit unerem Auto befahrbar ist. 😅 Wir fahren also wieder Richtung Küste, die Himmelsrichtung müsste für einen schönen Sonnenuntergang passen und ich habe auf der Karte ein paar Restaurants entdeckt.🤩 Zunächst geht es durch das Botschaftsviertel, bis wir an einer hippen Promenade landen. Hier reiht sich ein Lokal an das nächste und als die Sonne untergegangen ist, füllt sich die Wiese am Ufer schnell mit unzähligen Leuten, die sich zum Picknicken treffen. Wir suchen uns ein Restaurant aus, Essen ein paar Kleinigkeiten und trinken dazu frisch gepresste Sä fte. Mein Favorit ist der Granatapfelsaft. 🤤Danach setzen wir uns noch etwas ans Wasser und lauschen dem Meeresrauschen bevor wir uns gegen 23.00 Uhr Richtung Flughafen aufmachen. Unser Flieger geht um 4.00 Uhr morgens 😣
Heute mal Kopftuch🕌
🕌 Erhebend. Majestätisch. Inspirierend.
Der Kronleuchter ist zweifellos eines der markantesten Merkmale dieses heiligen Ortes und symbolisiert die Pracht und Erhabenheit der islamischen Architektur und Kunst. Der Kronleuchter besteht aus einer Vielzahl von funkelnden Kristallen, die kunstvoll angeordnet sind, um das Licht einzufangen und es in alle Richtungen zu reflektieren. Die Kristalle glitzern und schimmern in den Farben des Regenbogens, wenn das Sonnenlicht durch die bunten Fenster des Gebetssaals fällt und eine magische Atmosphäre schafft.
Der Al Alam Palast, auch bekannt als Qasr al-Alam, ist ein prächtiges architektonisches Juwel, das die Küste von Muscat schmückt. Dieser königliche Palast ist nicht nur ein Symbol der königlichen Pracht, sondern auch ein wichtiger historischer und kultureller Ort im Herzen der Stadt.
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